Einmal E, immer E – mein erfolgreicher Umstieg von Verbrenner auf Elektro

Vor mehr als 8 Jahren begann meine Reise mit der Elektromobilität. Durch eine Möglichkeit den brandneuen Opel Ampera-E in Oslo zu testen, war ich angefixt. Im Herbst desselben Jahres haben wir uns einen e-Golf als Zweitwagen zugelegt und nach einem Jahr beruflich auf einen BMW i3 gewechselt. Der wich dann einem VW ID.3 und dieser wiederum wurde durch das Erscheinen des ID. 4 abgelöst und seither haben wir in der Familie einen vollelektrischen «Fuhrpark». Dass es so kommen würde, war eigentlich schon nach dem ersten Testtag im Opel Ampera-e klar, die Zukunft gehört der Elektromobilität. Und das aus guten Gründen…

Hans Fischer
Geschrieben von Hans am
VW ID.3 in den Bergen

Ein Gastautorenbeitrag von Hans Fischer, Elektroauto-Experte, Inhaber von technikblog.ch und Co-Founder der Solar Manager AG.

80% vs. 30%: Warum Effizienz alles entscheidet

Hans_Fischer_VW-eGolf

Als Elektroingenieur hat mich das elektrische Antriebssystem und die Akkutechnologie schon vor Jahren begeistert. Allem voran aber der hohe Wirkungsgrad von Elektromotoren. Während ein Verbrennungsmotor nur etwa 30–35 % der zugeführten Energie in Bewegung umwandelt, erreicht ein Elektromotor einen Wirkungsgrad von rund 80 %. Das bedeutet, dass ein viel grösserer Anteil der Energie tatsächlich für den Antrieb genutzt wird, anstatt als Wärme verloren geht. 

Wer zum ersten Mal Elektroauto fährt, kommt zusätzlich in den Genuss von Rekuperation. Dabei wird nicht mit den Bremsen zuerst gebremst, sondern Elektroautos können den Elektromotor nutzen, um zu verzögern. Diese Energie wird in die Batterie gespiesen, sprich zurückgewonnen. Damit steigert sich die Effizienz noch weiter.

70 % Solarstrom: Meine Energiebilanz

Mit unserer PV-Anlage von 2017 und der heimischen Lademöglichkeit war der Schritt zum E-Auto nur logisch. Wie in meinem detaillierten Artikel zum Solarladen beschrieben, ist die Kombination von selbst erzeugtem Strom aus PV und dem Betrieb eines Elektroautos einfach perfekt. Übers Jahr gerechnet lässt sich ein Elektroauto mit 70% Anteil aus direkter, erneuerbarer Energie betreiben – genial, oder?

Geringer Wartungsaufwand

Auch bezüglich Wartungsaufwand haben Elektroautos die Nase vorne. Einerseits haben sie weniger bewegliche Teile, was zu weniger Verschleiss und geringeren Wartungskosten führt. Zum Beispiel entfallen Ölwechsel, Zahnriemenwechsel oder Auspuffreparaturen komplett. Dank der bereits erwähnten Rekuperation werden die mechanischen Bremsen weniger beansprucht. Das führt dazu, dass Bremsbeläge und Bremsscheiben seltener ausgetauscht werden müssen.
Hans_Fischer_Grand_Tour_VW_ID3

Future-Proof dank bidirektionalem Laden

Elektroautos können nicht nur Energie aufnehmen, sondern auch wieder abgeben – das nennt sich bidirektionales Laden. Diese Technologie ermöglicht es, das Auto als Stromspeicher zu nutzen, sei es für das eigene Haus (Vehicle-to-Home, V2H) oder das öffentliche Netz (Vehicle-to-Grid, V2G). Gerade mit allen aktuellen Themen rund um den Schweizer Strommarkt, freue ich mich, zukünftig hier noch mehr Flexibilität im Zusammenspiel mit der PV-Anlage zu haben. Bidirektionales Laden könnte in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen – Elektroautos werden nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern aktive Bestandteile eines intelligenten Stromnetzes.

VW ID.3 auf der Swiss Grand Tour

Den Kindern etwas mitgeben…

Für unsere Kinder ist das Elektroauto eine Selbstverständlichkeit – sie kennen es nicht anders und sind nur damit aufgewachsen. Das leise Dahingleiten auf der Strasse und die heimische Wallbox als «Tankstelle» – all das ist für sie Alltag. Für sie ist ein Verbrenner nicht das Standardauto, sondern ein «Relikt aus einer vergangenen Zeit», das laut ist und unangenehm riecht.

Dieser Perspektivwechsel ist faszinierend. Während wir selbst den Umstieg auf Elektroautos noch bewusst erleben und vergleichen können, sind sie für unsere Kinder die einzig logische Form der Mobilität. Sie werden später kaum nostalgische Erinnerungen an Tankstellen oder Motorengeräusche haben.

Vielleicht werden sie uns eines Tages fragen: «Warum habt ihr früher überhaupt Autos gebaut, die so viel Lärm und Abgase produziert haben?» Die Antwort darauf ist dann ein Stück Geschichte. Aber für sie ist klar: Die Zukunft gehört der Elektromobilität.

Über Hans

Hans Fischer ist ein langjähriger Elektroauto-Experte im Bereich «Technologie und erneuerbare Energien». Auf seinem Blog, dem technikblog.ch, teilt er regelmässig sein Fachwissen und seine Erfahrungen zu den Themen Solarenergie, Elektromobilität, Smart Home und Co. Als Co-Founder von Solar Manager AG kümmert er sich hauptberuflich um effiziente Wege, Solarstromproduktion optimal zu nutzen.

Ein Preis. Alles drin.

Du suchst dir das passende E-Auto aus und bestimmst die gewünschte Mindestlaufzeit zwischen einem und 48 Monaten sowie die monatliche Laufleistung zwischen 250 und 4’000 Kilometern. Anschliessend bezahlst du eine fixe monatliche Rate, die sämtliche Kosten, auf Wunsch sogar Strom, abdeckt. Willkommen bei Clyde.

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